Lange Weile …?
… kennt der Fischer nicht!!!
Es gibt Zeiten, da glaubt man, ein Fischer weiß gerade nicht was er tun soll. Das ist ein weit verbreiteter Irrglaube!!! Der eine pflegt seine Ausrüstung, schaut ob es sich nicht doch lohnt die 32igste Rute zu kaufen und putzt seine Köder für die neue Saison.
Nun gibt es aber auch andere, denen ist es extrem langweilig und die kommen dann meist auf dumme Ideen. Sie wie es mir passiert ist …
Im Folgenden möchte ich euch einmal einen kurzen Einblick darüber geben, was einen Fischer manchmal so rum treibt.
Mir ist immer in den Sinn gekommen selber zu räuchern. Hmm … ist ja eigentlich nicht schwierig. Beim Friedl haben wir schon einige Male vor seinem Räuchergerät gestanden und haben den Fischen dabei zugesehen, wie sie immer leckerer wurden. Was Eigenens vor der Tür wäre aber auch sehr nett. Da das WWW ja unendliche Weiten hat und man darin an Ideen versinken kann, kam mir der Gedanke so ein Räuchergerät müsste es doch auch nicht nur aus Blech oder Edelstahl geben. Siehe da, da hat sich doch jemand mal einen Schrank zum Räuchern aus Holz gebaut.
Nun ja, man sah das die Idee ganz gut war aber da kann man doch noch ne Schippe drauf packen und was Schönes draus machen. Zettel und Bleistift in die Hand und ran ging es an den Entwurf. Nach mehreren Seiten, welche dem Papierkorb zugeführt werden konnten, kam dann doch die passable Lösung heraus, die ich euch hier einmal zeigen möchte.
Es entstand ein doppelwandiger Korpus, komplett aus Holz. Das Ganze wurde auf 4 Rollen montiert, ein Schrägdach drauf, damit man es auch mal draußen stehen lassen kann, wenn es regnet. Im Inneren wurde an den Seiten Leisten angebracht, auf der man einfache Rundhölzer, als Aufhängung ablegen kann. Für die Wärme beim Räuchern, habe ich unten den Raum mit Schamott ausgestattet und ein Walzblech drüber getan. Somit wird verhindert, das Glut durchfällt. Oberhalb der Schamottsteine liegt ein aus Edelstahl geformtes Tropfblech.
Eine große Tür für den Raucherraum und zum Heizen hab ich unten eine Klappe montiert. So kann ich mit einem Gasbrenner Hitze einbringen ohne oben immer aufmachen zu müssen. Um die Temperatur zu kontrollieren, sind 2 Thermometer eingebaut. Für den Zug sorgt unten eine Schiebeklappe und auf der Rückseite ein Ringschieber. Damit ist die Luftzufuhr sehr gut kontrollierbar.
Und weil es dann immer noch nicht genug war hab ich mir gedacht, schnitze ich das Vereinslogo noch auf die Tür. Mit wetterfester Lasur von außen angestrichen und dann den Schweiß von der Stirn gewischt. Mit ein wenig Abstand, auf meinem Gartenstuhl, sah das dann auch wirklich gut aus 🙂
Meine Frau nennt es liebevoll „RollKLO“
Nun ja ich nenne es eine gelunge Sache. Da Holz einen Brennpunkt bei etwa 250 Grad hat, macht es auch keine Probleme bei 120 Grad zu räuchern.
Egal ob Fisch oder Fleisch … Heiss oder Kalt … Ich bin echt begeistert von den Ergebnissen. Ein paar von euch durften auch schon mal probieren 🙂
Was hat der Spass gekostet??? Erst einmal viel Zeit und Schweiß … wenn man es preislich einordnet sollte, wäre mit Sicherheit ein fast 4 stelliger Betrag angebracht. Bei den heutigen Holzpreisen und die Zeit mit eingerechnet, wäre das sicher FAIR.
Ich möchte mich auch bei meinem Freund Jürgen bedanken, ohne sein Wissen und die Gerätschaften wäre es sicher kein Räucherofen geworden …
„Neid ist einfach nur Ausdruck der Faulheit etwas selbst zu schaffen.“
Wenn ich mir das Ergebnis Deiner Mühe, Zeit und Arbeit so anschaue, dann könnte man schon neidisch werden aber da manch einer (wie ich) eben einfach nicht über sooo viel handwerkliches Geschick verfügt, kann man das mit dem Neid auch einfach beiseite lassen, sich mit Dir über diesen tollen Räucherofen freuen und sagen: „Chapeau Sven, das hast Du wirklich gut gemacht!“ Wahrscheinlich wird es ja wohl ein Einzelstück bleiben, daher pass gut darauf auf und halte es in Ehren. Und falls Du bei dem Räuchergut einmal nicht so ganz sicher sein solltest: Ich komme gerne einmal zum „Verkosten“ vorbei … 😉