Naturschutz hin oder her …?
Naturschutz ist eine wichtige Sache. Das hat sich unser Verein auch mit auf die Fahnen geschrieben. Fischereiverein zu sein, heißt nicht, dass es nur um das Fischen geht. Mittlerweile ist aus der Fischerei ein ganz großer Anteil Naturschutz geworden. Die Betrachtung anderer sieht aber meistens nur den „Fischer, der Tiere tötet“ und nicht das, was alles drumherum passiert.
Wir als Verein, zeigten ja schon in der Vergangenheit, auch mit kleinen TV Beiträgen, was einen Fischereiverein alles einfällt, um dem Naturschutz genüge zu tragen.
So hat der Fischereiverein Penzing e.V., zum Beispiel in der Pandemiezeit, mit dem Vogelschutz zusammen, relevante Brutbereiche am Lech abgegrenzt und dadurch versucht die Touristen auf dem Wasser aus diesen fern zu halten.
Seit Jahren führen wir ein Brutboxprogramm am Wiesbach durch und haben damit den Bachforellenbestand wahrscheinlich so erfolgreich wiederbelebt, dass er inzwischen selbsterhaltend fortbestehen kann. Das Programm wird aber als stützende Maßnahme weiterhin im Winter durchgeführt.
Das durch den Fischereiverband Oberbayern e.V. aufgelegte Artenhilfsprogramm wird durch uns genutzt. So werden gefährdete Fischarten, wie Huchen, Äsche, Hasel, Nase oder Nerfling versucht an unseren heimischen Gewässern heimisch zu halten.
In diesem Jahr haben wir nun ein neues Projekt an den Start gebracht, welches dann ab dem Herbst am Lech dafür sorgen wird, das auch hier ein vielleicht selbsterhaltende Bachforellenbestand entsteht. Mehr dazu kommt im Herbst auf unserer Webseite.
Am Lech haben wir Renaturierungsmaßnahmen vorgenommen. So wurden über mehrere Jahre immer wieder Bäume umgelegt und im Wasser mit einer ordentlichen Verankerung als Totholz eingebracht. Dies bietet den Fischen aber auch Vögeln einen Platz, indem sie Schutz finden und hier vor Räubern sicher sind.
Wie man nun sieht, macht auch ein Fischereiverein viel Naturschutz … dieser findet größtenteils unter der Wasseroberfläche statt und wird von Außenstehenden zu Meist nicht wahrgenommen.
Der Bieber wurde über lange Zeit aus unseren Regionen vertrieben, um es mal milde auszudrücken. Nun ist er wieder da, ob er allein den Weg gefunden hat oder gezielt angesiedelt wurde, da muss man sich bei der Unteren Naturschutzbehörde erkundigen. Wir als Fischer leben auch mit diesem Nachbarn und versuchen freundlich mit ihm umzugehen. Der Bieber ist ein guter Baumfäller … dies hat er uns in Welden schon mehrfach bewiesen. Hier wurde in kurzer Zeit die schöne Weiherlandschaft, rund um die Seerose massiv geschädigt und an den Gewässern steht nahezu kaum noch ein Baum.
Der Lech ist etwas weitläufiger und da fällt es nicht gleich auf. Aber nun war es so weit, dass auch hier massive Schäden auffällig wurden und wir als Verein tätig wurden. Uns ist vollkommen klar, dass das was wir da machen nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist, aber man muss halt einfach mal anfangen. Wir haben etwa 30 Bäume mit Hasendrahtzaun so eingehaust, dass die Bieberzähne dort keine Chance haben die Rinde abzunagen.
Wie man sieht, steckt viel mehr als nur die Fischerei in einem Fischereiverein.
Nun einmal zu den Erfahrungen mit den Wichtigen Leuten, welche die Natur ja als Hauptaufgabe sehen. Hmm … man will ja niemanden vor den Kopf stoßen, von daher keinerlei direkte Nennungen. Aber mal ein paar Dinge aufgezeigt, womit man sich befassen muss!
Es werden Bußgelder vergeben, weil der Fischer „widerrechtlich“ in einem Naturschutzgebiet sein PKW abstellt, um der Hege und Pflege des Gewässers nachzukommen. Gleichzeitig werden aber an schönen Wochenenden Badegäste, welche auch noch Grillen und ihren Müll liegen lassen, nicht belangt. Es ist ja Wochenende. Ein Jäger darf aber sein Fahrzeug im Wald abstellen um auf die Jagd zu gehen.
Wir haben sehr schöne Naturschutzgebiete wie den Ammersee, Starnberger See und viele mehr. Hier findet reger Bootsverkehr statt, mit segeln oder motorisiert. Dies sind natürlich touristische Einnahmequellen. Wenn aber ein Verein den Antrag stellt, einen Elektromotor für die Hege und Pflege des Gewässers einsetzen zu dürfen, wird dieser abgelehnt. Dies stellt natürlich einen erheblichen Eingriff in die Natur dar. Es bringt Unruhe ins Gewässer und es müsste eine naturschutzrechtliche Verträglichkeitsprüfung durchgeführt werden, bei der Ausübung der Fischerei. OK, diese scheint an anderen Gewässern ohne Beanstandungen erfolgreich durchgeführt worden zu sein 😉
Nun gut, wenn dann aber eine Begutachtung des Gewässers gemacht werden soll und wir als Verein sogar unsere Boote zur Verfügung stellen und die Damen und Herren dann schauen, weil sie selber rudern müssen … dann wird eine Beschau und Begutachtung dann einfach nicht mehr durchgeführt …
Aber auch damit kommt ein Fischereiverein klar und schaut mit einem Lächeln drüber … schauen wir mal wann der Otter kommt und wir mit diesem Nachbarn lernen müssen umzugehen!