Krebse fangen …
Nicht erst seit gestern sind in Europa nordamerikanische Flusskrebsarten auf dem Vormarsch. Einige wurden bereits vor etwa 150 Jahren bei uns als Versuche ausgesetzt. Nordamerikanische Krebsarten wurden eingeführt um die stark dezimierten Bestände an heimischen Flusskrebsen zu stützen, welche durch die Krebspest immer mehr bedroht waren.
Die eingeführten Arten, wie Kamber- oder Signalkrebs fanden hier ideale Lebensbedingungen und so breiteten sie sich im größeren Rahmen aus, als gedacht. Die einheimischen Arten wie Stein- und Edelkrebs wurden immer weniger und konnten sich gegen die weitaus aggressiveren Arten nicht behaupten.
Etwas Gutes kann man aber festhalten (nicht das die Verdrängung unserer einheimischen Arten GUT wäre) aber unsere Raubfische haben die Krebse als Nahrung angenommen und so bieten sie sich als hervorragender Köder auf diese an. Aber nicht nur den Fischen schmecken Kamber- oder Signalkrebs, auch für den eigenen Genuss lässt sich so manche Leckerei zaubern.
Da bietet sich doch an, diesen Krustentieren doch ab und an einmal nachzustellen. Dies möchte ich hier einmal (noch ohne Bilder) aufzeigen. Bevor ihr nun aber ans Wasser stürzt, solltet ihr ein paar Dinge beachten. Die Unterscheidung der heimischen und eingebrachten Krebsart (bezogen auf Edel- und Signalkrebs) findet ihr hier …
Wenn man weiß wo die Krebse sich aufhalten, ist man klar im Vorteil. Am Tage halten sie sich meist unter abgestorbenen Pflanzenresten und Wasserpflanzen auf oder suchen zwischen Steinen und unter unterspülten Ufern Deckung. Wird es Dunkel oder das Wasser ist sehr trüb, werden die Krustentiere mutiger und verlassen ihren Unterschlupf. Jetzt könnte man zugreifen … es gibt aber ein paar kleine Dinge zu beachten. Hier zeige ich mal ein paar Methoden, wie man zum Erfolg kommen kann. Kurz und knapp aufgeführt.
… mit der Hand fangen …
Die nichts für WEICHEIER-Technik.
Einmal gut zugepackt, kann diese Technik, richtig angewendet, äußerst erfolgreich sein. Dabei sollte man sich dem Krebs langsam annähern und dann greift ihn von oben schnell am ersten Segment, hinter dem Ansatz der Scheren. So vermeidest du, zumindest zu etwa 80%, das er dich mit den Kneifzangen erreichen kann und du kommst schmerzfrei davon. Vorsicht ist aber trotzdem geboten. Diese Fangmethode eignet sich nur bis zu einer Wassertiefe von Ellenbogenlänge. Sollte es tiefer werden, sollte eine Tauchausrüstung in Anspruch genommen werden.
… Handfeger und Kehrblech …
Für das fangen mit der Hand muss man Überwindung finden aber es geht auch mit der Handfeger und Kehrblechmethode. Hierfür benötigt man einen Stock (Handfeger) und einen Kescher (Kehrblech).
Auch hier nähert man sich langsam den Schalentier und platziert das Kehrblech hinter ihm. Warum hinter ihm??? Weil der Krebs schwere Scheren hat, flieht er grundsätzlich mit einem schnellen Schwanzschlag immer nach hinten. Mit dem Handfeger treibe ich ihn nun vorderhalb der Scheren in den Kescher hinein.
Bei dieser Fangart kommt man schon ein wenig tiefer ins Wasser, als bis zum Ellenbogen. Allerding ist hier eine Warthose von Vorteil, außer es ist Sommer und wir haben eine Wassertemperatur von 26 Grad.
Was zwingend dabei sein muss, übrigens bei allen Fangmethoden, ist ein Eimer. Darin sollten die Krabbler gesammelt werden. Man mag es nicht glauben aber sie sind auch an Land relativ schnell unterwegs und können einen Kescher ziemlich schnell verlassen.
… Auf dem Teller serviert …
Hier noch eine passive Fangart. Während man bei den vorher aufgeführten in Wasser muss und aktiv den Krebsen nachstellen muss, kann man sich es hier „gemütlich“ machen. Das Fangen mit Krebstellern ist relativ simpel.
Ähnlich wie beim Senken, wird ein geschmackvoller Köder in der Mitte der Krebstellers fixiert. Dann wird dieser, an der ausgewählten Stelle, mittels eines langen Stockes oder Teleskopstange, an einem Seil ins Wasser abgelassen. Der Teller sollte eben am Grund liegen damit die Krebse die Möglichkeit haben den Köder zu erreichen.
Nach etwa 10-15 Minuten wird dann der Krebsteller zügig gehoben. Dabei hebt sich der Krebstellerrand und der Krebs hat keine Möglichkeit mit seinem schnellen Schwanzschlag abzuhauen.
Sehr anschaulich und humorvoll geschildert.
Bin gespannt, ob ich mal die Gelegenheit habe es auszuzprobieren.
vielen Dank
Ein sehr schöner, informativer und gut bebilderter Beitrag. Vielen Dank dafür.